Gin
Den Namen verdankt der Cream Gin seinen ungewöhnlichen Zutaten, nämlich Zucker & Sahne. Die Basis bildet dabei ein klassischer London Dry Gin, dem beide Zutaten während der Destillation beigegeben werden. Der Cream Gin wird derzeit ausschliesslich von „Masters of Malt“ hergestellt.
Dry Gin ist eine der beliebtesten Gin-Sorten weltweit und zeichnet sich durch eine stark betonte Wacholder-Note aus. Wie der Name „Dry“ andeutet, handelt es sich um einen trockenen Gin. Im Gegensatz zum London Dry Gin dürfen dem Dry Gin nach der Destillation noch Aromen und pflanzliche Stoffe hinzugefügt werden. Häufig verwendete Botanicals sind Zitrusfrüchte wie Zitrone oder Orange. Dry Gin bietet eine gute Balance zwischen klassischen Wacholder-Aromen und zusätzlichen Geschmacksnoten, was ihn vielseitig einsetzbar macht
Eigentlich ist Sloe Gin kein richtiger Gin, sondern eher ein Likör. Jedoch gehört er aufgrund seiner Zusammensetzung zur gleichen Familie. Sloe Gin besitzt nur rund 30 % Alkoholgehalt und entspricht damit nicht ganz der Norm von 45-49 % eines Gins. Geschmacklich und auch farblich kommt hier vor allem die Schlehe (engl. Sloe) zur Geltung. Sloe Gin präsentiert sich in leichtem rot / lila. Das Aroma des Gins ist eher fruchtig und süsslich, deshalb eignet sich der Gin vor allem für Cocktails, aber lässt sich auch pur gut geniessen.
Der Compound Gin ist sicherlich die Sorte, für die es am wenigstens Geschick bei der Herstellung benötigt. Die Botanicals werden dem Neutralalkohol nicht während des Brennvorgangs beigegeben, sondern lediglich im Alkohol eingelegt. Ein solcher Gin lässt sich z.B. mit einem Gin Set sehr einfach selbst herstellen. Durch den direkten Kontakt mit den Botanicals verfärbt sich der Gin meist gelblich.
Plymouth Gin stammt, wie der Name es schon verrät, aus der englischen Hafenstadt Plymouth. Dabei handelt es sich um eine geschützte Namensbezeichnung, was bedeutet, dass Gin der sich so nennen möchte, auch wirklich in Plymouth hergestellt werden muss. Einzig und allein die Black Friars Destillerie stellt heute noch Plymouth nach dem ursprünglichen Original-Rezept her. Plymouth Gin ist geschmacklich dem normalen Dry Gin gegenüber eher etwas vollmundiger und besitzt viele erdige Aromen. Zudem ist das Wacholder-Aroma weniger stark ausgeprägt.
Ein Distilled Gin muss mindestens 2-fach destilliert werden. Dies unterscheidet einen hochwertigen Gin von einem normalen Gin. Da „distilled“ übersetzt nur „destilliert“ bedeutet, könnte schnell der Eindruck entstehen, dass normale Gins nicht destilliert sind. Das ist ein Trugschluss, da jeder Gin destilliert wurde, aber eben nur einmal. Wichtig ist zudem, dass der Gin nach der zweiten Destillation nicht mehr aromatisch verändert werden darf.
Der London Dry Gin ist der Klassiker unter den Gins. Dabei hat der Name nichts mit dem Herstellungsort zu tun, sondern ist historisch bedingt. Anders als beim Dry Gin ist die Beigabe von künstlichen Aromen strengsten untersagt. Obwohl Zucker eigentlich auch ein natürlicher Stoff ist, so ist die Beigabe hier auch gesetzlich begrenzt. Maximal 0,5g pro Liter dürfen beigemischt werden. Wie auch der Dry Gin verfügt auch der London Dry Gin über eine ausgeprägte Wacholdernote. Verfeinert wird diese Note häufig mit würzigen Aromen wie Kardamom, Ingwer oder Koriander.
Der Gin Tonic und die Tatsache, dass es noch so viele weitere Mixgetränke gibt, die auf Genever oder Gin Sorten basieren. Man kann u.a. Cocktails und Longdrinks wie Martini, Singapur Sling, Big Ben, Tom Collins und White Lady damit mixen. Ein Blick auf die Zutaten und Herstellung macht deutlich, ob der Gin trocken, süss, herb, blumig, würzig und andersartig ist. Gin ist vor allem mit Bitter Lemon einfach zu trinken und die herbe Note schmeckt zahlreichen Trinkern.
New Western Dry Gin orientiert sich zwar in der Herstellung beim klassischen Gin, weicht aber geschmacklich häufig deutlich davon ab. Hersteller können hier völlig neue Variationen ausprobieren, da diese Art von Gin keinen Restriktionen bzgl. Beigaben und Botanicals unterliegt. Der Wacholder ist hier zwar auch als Basisnote vorhanden, aber rückt durch dominantere Botanicals oft schnell in den Hintergrund. New Western Dry Gin lässt sich oft sehr gut pur trinken, eignet sich aber auch hervorragend für Cocktails.
Es gibt zwei Hauptgruppen von Gin:
- Offizielle Sorten: Diese unterliegen gesetzlichen Vorgaben. Dazu gehören:
- Dry Gin: Ein trockener Gin, bei dem keine zusätzlichen Aromen nach der Destillation hinzugefügt werden dürfen.
- London Dry Gin: Ähnlich wie Dry Gin, jedoch mit strengeren Vorgaben, vor allem hinsichtlich der Reinheit und des Geschmacks.
- Geographische Gins: Hier ist die Herkunft durch Vorschriften geregelt, wie z.B. Plymouth Gin.
- Inoffizielle Sorten: Diese unterliegen keinen festen Regeln und erlauben kreative und experimentelle Varianten von Gin.
Gin auf ein paar Eiswürfel in ein Longdrink Glas geben, und nach Geschmack mit kaltem Cola auffüllen. Zum Schluss mit einer Zitronenscheibe garnieren. Für alle denen der Rum ausgegangen ist oder jene die generell Gin bevorzugen, ist dieser Longdrink eine Alternative zum berühmten Cuba Libre.
Fakten zum Distilled Gin in Kürze - Mindestens 2-fach destilliert - Starke Wacholder-Note - Mindestalkoholgehalt von 37,5% vol.
Fakten zu Playmouth Gin in Kürze - Darf nur in Plymouth, England hergestellt werden - Einzige Destillerie, die heute noch Plymouth Gin nach dem ursprünglichen Rezept herstellt, ist die "Black Friars Destillerie" - Mittelstarkes Wacholderaroma gepaart mit vielen erdigen/würzigen Aromen
Am besten schmeckt Gin bei einer leicht gekühlten Temperatur von 13 bis 15 Grad. Wenn es Ihnen möglich ist, stellen Sie das Glas, indem der Gin serviert werden soll, vor dem Einschenken im Kühlschrank. Legen Sie anschliessend ein paar Eiswürfel hinein und füllen Sie den Gin darüber. Daraufhin sollten Sie den Drink direkt geniessen. Warten Sie nicht zu lange, sonst verwässert die kostbare Spirituose. Einen guten Gin kann man sowohl pur als auch gemixt trinken. Die allermeisten mögend die Spirituose im Tonic Water. Auch lässt sich der Alkohol gut mit Ginger Beer auffüllen. Zudem sind verschiedene Cocktail Variationen empfehlenswert für Sie, wenn Ihnen der pure Gin zu stark ist - so zum Beispiel ein Martini oder ein Gin Fizz.
Fakten zum London Dry Gin in Kürze: - Starke Wacholder-Note - Beigabe von künstlichen Zusätzen/Aromen strengstens untersagt - Beigabe von Zucker auf 0,5g pro Liter beschränkt.
Das bekannteste Mixgetränk mit Gin ist der Gin Tonic, eine Mischung aus Gin und Tonic Water, die je nach der Sorte des Gins und des Tonic Waters zu einem echten Edelgetränk avancieren. Für ein harmonisches Gesamtgeschmacksbild und einen Bezug zu den hiesigen Landen probieren Sie doch einmal eine Kombination aus Monkey 47 Gin, einer deutschen Spirituose aus dem Schwarzwald, und Thomas Henry Tonic Water aus Berlin.
Ein Gin Tonic mischt sich je nach Vorliebe im Mischverhältnis von 1:1 bis 1:3, wobei beide Zutaten mit erfrischenden Eiswürfeln nacheinander in ein passendes Glas gegeben werden und danach nur behutsam umgerührt wird.
Wer mag, dekoriert sein Getränk mit einer Limetten- oder Zitronenzeste. Auch die Verbindung mit einer erfrischenden Gurkenscheibe macht sich sowohl mit den typischen Aromen des Gins wie des Tonic Waters äusserst gut und wird auch in den heissesten Sommernächten Erfrischung garantieren.
Das Thema "Bester Gin" ist selbstverständlich Geschmackssache. Einige Gin-Fans bevorzugen eine dominante Wacholdernote, während andere den Gin gerade wegen ausgefallenen Aromen wie Lakritz, Gurke oder Rosmarin schätzen. Einig dürften sich aber alle darüber sein, dass es schon ein destillierter Gin (mit den Unterarten London Gin oder London Dry Gin) sein sollte. Bei dieser hochwertigen Variante werden die geschmacksprägenden Botanicals vor oder während des Destillationsprozesses zugesetzt und können auf diese Weise ihr Aroma besonders entfalten. Bei minderwertigerem Gin werden die Geschmacksstoffe nur dem Alkohol beigemischt. Ungefähr so, als würde man eine Handvoll Wacholderbeeren in ein Glas Schnaps.
Die beste Gin Marke oder Gin Sorte der Welt gibt es nicht. Zwar gibt es mehrere Wettbewerbe im Jahr, bei denen jedoch fast immer ein anderer Gin gewinnt. Bei der IWSC 2018 in London wurde der GINSTR Gin aus Stuttgart zum besten Gin der Welt ausgezeichnet.
Hier hatten mehr als 600 Gin Hersteller aus 90 Ländern Ihre Destillate eingereicht. Im Jahr 2011 wurde der Monkey 47 Gin als bester Gin der Welt ausgezeichnet. 2017 war es der Bathtub Gin – Navy Strength und 2016 der Hernö Export Strength Gin.
2015 der Hernö Juniper Cask Gin und 2014 war der weltbeste Gin der Bourbon Barreled Big Gin. Aber auch hier wird wieder in Weltbester Dry Gin unterteilt und weitere Kategorien. Es ist jedoch auch nicht wichtig, welche Gin Marke die Beste der Welt ist. Sondern welcher Gin über eine sehr gute Qualität zu einem vernünftigen Preis verfügt und Ihnen gut schmeckt. Nur der Geschmack zählt. Danach folgen der Preis, der Markenname und das Ansehen des Produkts.
Kaufen Sie reinen Alkohol in der Apotheke mit 96 % Vol. oder stärkeren Vodka mit über 45 % Vol in Online-Shop. Nun gibt man seine Gewürze wie Wacholderbeeren und gesammelten Kräuter hinzu und lässt die Flüssigkeit 36 Stunden ziehen. Anschliessend absieben und der Gin ist fertig. Sie können auch Fenchelsamen, Lavendel, Rosmarin, Zitronen Zeste oder Koriandersamen hinzugeben.
Der Gin verfärbt sich leicht, was jedoch normal ist. Denn um
diesen ganz hell zu bekommen, müsste man diesen nun mehrfach filtern, was
jedoch nicht notwendig ist. Neben den Wacholderbeeren spielen die
Koriandersamen eine wichtige Rolle.
Weitere Gewürze wie Kardamom, Zimtkassie oder Kubebenpfeffer
reichern das Destillat an. Darüber hinaus sollte man Angelika Wurzel,
Iriswurzel und Ingwer nicht vergessen. Ebenso gern gesehen sind Zitrusfrüchte
wie Orangen und Zitronen. Ihre Schalen steuern dem Genever eine
fruchtige Komponente bei.
Bittere Noten werden oft durch Lakritze erzielt, und
beim Sloe Gin führt natürlich kein Weg an Schlehen vorbei. Immer mehr
Hersteller lassen ihrer Fantasie freien Lauf und entscheiden sich für exotische
Zutaten beim Genever Brennen.
Was nützt der beste Premium-Gin, wenn man ihn mit einem minderwertigen Tonic Water verwässert? Der Grossteil eines Gin Tonics besteht aus Tonic Water, daher ist es angebracht hier nicht zu sparen, denn das ist mindestens genauso wichtig, wie ein guter Gin! Günstige Tonic Water aus dem Detailhandel-Discount schmecken häufig zu sehr nach Limonade, es fehlt die Bitternote oder sie sind einfach zu süss. Doch das muss nicht sein, denn es haben sich in den letzten Jahren hervorragende Tonics, auch in der Schweiz durchgesetzt, die man mittlerweile auch im Detailhandel bekommt.
Die Basis für einen Reserve Gin ist ein klassischer Dry Gin oder London Dry Gin. Dieser wird nach der Herstellung in Holzfässern gelagert, die zuvor für die Herstellung anderer Spirituosen wie beispielsweise Brandy oder Whisky genutzt wurden. Durch die Lagerung in den Fässern nimmt der Gin die Aromen des Fasses an und verfärbt sich meist gold-gelb bis braun. Daher auch der Spitzname „Yellow Gin“.
Für einen perfekten Gin Tonic sollte man auf die richtige Garnitur achten. Der Klassiker unter den Garnituren ist ohne Frage die Zitronenzeste. Hierfür schneidet man mit einem Zestenreisser oder einem Obstmesser ein ausreichend grosses (2-3 cm Länge) Stück aus einer Zitrone. Alternativen aus dem Bereich der Zitrusfrüchte sind Limetten- oder Orangenschalen. Hierbei sollte man ausschliesslich Bio-Früchte mit unbehandelter Schale verwenden. Einer wachsenden Beliebtheit erfreuen sich jedoch auch Gurkenscheiben, welche dem G&T zusätzlich angenehme frische Noten verleihen. Es kann jedoch auch mit Gewürzen und Botanicals, wie Pfefferkörnern, Wacholderbeeren oder Rosmarinzweigen experimentiert werden. Das Ausprobieren von verschiedenen Gins, Tonic Waters, Mischverhältnissen sowie Garnierungen macht Spass und ermöglicht es einem immer neue spannende Geschmackswelten zu entdecken!
GIN HISTORIE
Bereits um 1000 n.Chr. wurde in der Schola Medica Salernitana, einer berühmten Forschungsanstalt der Medizin in Salerno, mit Alkohol und Wacholder experimentiert. Im 16. Jahrhundert versetzte Professor Sylvius de Bouve Alkohol mit Wacholderöl, um den Harndrang zu fördern. Er wird deshalb von vielen als Urvater des Gins gehandelt. Andere wiederum sprechen dem deutschen Arzt Franciscus de la Boë (Franziskus Sylvius), der im 17. Jahrhundert Tropfen aus Alkohol und Wachholder gegen Magenbeschwerden einsetzte, die Erfindung zu.
Der Genever, abgeleitet vom niederländischen „jenever“ bzw. französischen „genévrier“ oder „genièvre“, stammt ursprünglich aus Holland stammt. Sicher ist auch, dass er eigentlich als Medizin entdeckt wurde, allerdings in diesem Anwendungsgebiet keinen grossen Zuspruch fand. Als er jedoch (vermutlich) erstmals von Lucas Bols in seiner Brennerei „t Lootsje“ (der kleine Schuppen) gebrannt wurde, begann sehr schnell sein Siegeszug als Genussmittel.
Er gelangte in der Frühen Neuzeit mit den englischen Soldaten, die im spanisch-holländischen Krieg dienten, nach England und erhielt dort den Namen „Gin“.
Unter Wilhelm III. von Oranien-Nassau wurde die Produktion von Gin im Inland steuerfrei gestellt. Damit begann die Etablierung Englands als Gin-Land. Als im 18. Jahrhundert Weizen immer billiger wurde und die Landwirte anfingen ihn als Grundlage für die Ginherstellung zu propagieren, explodierte die Ginproduktion und damit der Gingenuss . Es kam zum sogenannten „Gin Craze“ , dem Gin-Wahn . Der billige, hochprozentige Gin avancierte zum „Arme-Leute“ Getränk und brachte große Schwierigkeiten mit sich. Zeitweise lag die Sterberate durch übermässigen Alkoholkonsum über der Geburtenrate.
Aufgrunddessen schritt die englische Regierung ein und verbot den freien Handel. Brauereien durften Gin nur noch an Gaststätten und Händler verkaufen, die eine überteuerte Lizenz erworben hatten. Das private Brennen von Gin wurde unter Strafe verboten. Diese künstliche Verknappung, weitere Gesetze bezüglich Qualität und Herstellung des Gins sowie die Entwicklung neuer Destillationsverfahren beförderte die Spirituose innerhalb kürzester Zeit aus den üblen Verhältnissen heraus und an die Tische der Upper Class.
Um 1920 war Gin auch in Amerika ein beliebtes Getränk. Während der Zeit der Prohibition versuchte man sogar, ihn in der heimischen Badewanne herzustellen, indem man minderwertigen Alkohol mit Gewürzen versetzte. Der so entstandene „ bathtub- Gin “ war natürlich von minderer Qualität und brachte neben ungenügendem Geschmack auch erhebliche gesundheitliche Beschwerden mit sich- und dem Gin einmal mehr ein schlechtes Image ein.
Kein Wunder also, dass es lange Zeit definitiv nicht „trendy“ war Gin zu trinken. Vielleicht lag es auch "nur" an James Bond, dass in den 70er Jahren der Vodka endgültig den Gin aus den Bars und Gläsern verdrängte. Vielleicht aber auch am "altväterlichen“ Image des Gins . Auf jeden Fall nutzten die Bartender weniger Gin als Basis für viele Cocktails, sondern Vodka.
Erst in den 90er Jahren, gewann der Gin wieder an Image und Fans. Seither spriessen neue Gin-Destillerien und Gin-Sorten wie Pilze aus dem Boden. Mittlerweile gibt es eine schier unüberschaubare Anzahl an Ginarten, Herstellungsmethoden und Geschmacksrichtungen. Heute ist Gin durchaus keine Billigspirituose mehr, sondern spielt eher in der Liga der Edelspirituosen. Deren Herstellung widmen sich grosse, bekannte Marken wie Bombay oder Tanqueray , aber auch junge, aufstrebende Destillerien wie die The Duke Destillerie oder die Black Forest Distillers.
GIN HERSTELLUNG
Als erster Schritt muss Alkohol als Basis für die Ginherstellung erzeugt werden. Diesen nennt man Agraralkohol oder auch Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs. Agraralkohol wird durch die Vergärung von Getreide, Obst oder Melasse (ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung) erzeugt. Dieser Agraralkohol wird gereinigt und erhält dann den Namen Neutralakohol. Dieser ist geruchs- und geschmacksneutral.
Die Aromatisierung des Gins erfolgt während der Destillation des Neutralalkohols mittels eines Maischeansatzes. Man unterscheidet 3 Arten der Bearbeitung, die sowohl gleichzeitig, nacheinander oder einzeln eingesetzt werden können.
Während der Mazeration (lateinisch für „einweichen“) werden die Aromaträger in Alkohol eingelegt, wodurch ihre Aromastoffe an die Flüssigkeit abgegeben werden. Der so aromatisierte Alkohol wird dann ein zweites mal destilliert. Dieses Verfahren nennt man auch Kaltauszug.
Würde man nach dieser ersten Mazeration den Gin sofort abfüllen spricht man von einem „ Compound-Gin “ oder auch „ bathtub Gin “. Er ist meist qualitativ minderwertig und geniesst kein grosses Ansehen. Folgen auf die Mazeration der pflanzlichen Bestandteile weitere Destillationsgänge, heisst der dann entstandene Gin „ Distilled Gin “. Diese Art ist die heute gängige Variante. Werden die Aromageber heissem Alkohol beigemischt oder direkt der Maische beigegeben, die dann während der Destillation erhitzt wird, spricht man von der Digestion, oder auch dem Heissauszug.Das dritte Verfahren der Aromatisierung ist die Perkolation. Hierbei wird der beim Destillieren erzeugte Alkohol- und Wasserdampf über Siebe oder Säcke geleitet, die mit den Aromagebern befüllt sind.
Diese Mehrfacharomatisierung legt den Grundstein für die vielfältigen Aromakompositionen der modernen Gins .
Ein Begriff, der im Zuge der Ginherstellung immer wieder auftaucht, ist die Pot-Still-Destillation. Dieses Verfahren wird meist im gleichen Atemzug mit Small-Batch-Gin verwendet, also Gin der nur in kleinen Mengen höchster Qualität hergestellt wird. Der Prozess macht deutlich warum:
Bei Pot-Still- Verfahren wird die Maische in eine Brennblase (beheizbarer Kupferkessel) gegeben. Diese wird erhitzt, sodass der sogenannete Rauhbrand entsteht. In einem zweiten Destillationsvorgang wird der Feinbrand hergestellt, indem der Vorlauf (leicht flüchtige Stoffe, die nicht erwünscht sind wie Ester oder Aldehyde) und der Nachlauf (beinhaltet Fuselöle, die ebenfalls nicht erwünscht sind ) abgeschieden werden und nur das Herzstück, also der Feinbrand oder Spirit Still, mit einen Alkoholgehalt von 60-70 Volumenprozent und von höchster Qualität zurück bleibt.
Bevor die Kupferbrennblase nun die nächste Portion Maische zur Destillation aufnehmen kann, bedarf es einer gründlichen, rückstandslosen Reinigung der Kessel. Diese aufwendige Prozedur macht es unmöglich, das Pot-Still- Verfahren in der Massenproduktion anzuwenden.
Wichtig zu wissen ist an dieser Stelle auch, dass nicht nur das Material der Brennblase entscheidenden Einfluss auf den Geschmack einer Spirituose hat, sondern auch die Form der Brennblase. Sollte es nötig sein eine alte Brennblase auszutauschen, sind viele Destillerien bestrebt diese genau in gleicher Form nachzubauen, damit an dem Geschmack ihrer Spirituosen möglichst wenig verändert wird.
Im Gegensatz zum Pot-Still- Verfahren wird für grössere Produktionsmengen die kontinuierliche oder auch Säulendestillation angewandt. Hierbei wird die Maische in eine Art Säule eingefüllt und ständig nachgefüllt, wobei der von unten aufsteigende Wasserdampf den Alkohol mitnimmt und kondensiert. Somit kann man gleichmässige Qualität und Geschmack gewährleisten, die gerade bei Massenprodukten von grösster Bedeutung sind.
BUTLER'S GIN SORTEN
Unterschieden werden folgende Ginsorten: Genever, Old Tom Gin, Plymouth Gin, London Dry bzw. London Dry Gin und Dry Gin, sowie New Western Dry Gin und Sloe Gin.