Welche Gin-Sorten gibt es?
Genever:
Genever ist der Vorgänger des heutigen Gins und stammt ursprünglich aus den Niederlanden. Er wird oft mit einer leicht malzigen Note beschrieben, da er traditionell aus gemälztem Getreide destilliert wird. Genever gibt es in zwei Hauptarten: "Oude" (älter) und "Jonge" (jünger), die sich in der Herstellung und im Geschmack unterscheiden. Der Oude Genever ist reicher und vollmundiger, während der Jonge eine leichtere, klarere Note hat.
Old Tom Gin:
Old Tom Gin ist ein etwas süsserer Gin, der im 18. und 19. Jahrhundert besonders populär war. Im Gegensatz zum London Dry Gin enthält er oft Zuckerzusätze, was ihn milder macht. Heute erlebt Old Tom eine Renaissance und wird häufig in klassischen Cocktails wie dem "Tom Collins" verwendet.
Plymouth Gin:
Plymouth Gin darf nur in der Stadt Plymouth, England, hergestellt werden. Er unterscheidet sich vom London Dry Gin durch seinen etwas erdigeren und vollmundigeren Geschmack. Plymouth Gin enthält weniger Wacholder und hat eine leicht süssliche und fruchtige Note, was ihn besonders ausgewogen macht.
London Dry Gin:
London Dry Gin ist der wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Gin-Stil. Er zeichnet sich durch seinen trockenen Geschmack aus, der hauptsächlich durch Wacholder dominiert wird. Der Begriff „London Dry“ bezieht sich nicht auf den Herstellungsort, sondern auf das Destillationsverfahren, bei dem keine künstlichen Aromen oder Zucker nach der Destillation hinzugefügt werden dürfen.
Dry Gin:
Dry Gin ähnelt dem London Dry Gin, erlaubt aber mehr Freiheit bei der Herstellung. So dürfen bei Dry Gin nach der Destillation noch gewisse Zutaten oder Aromen hinzugefügt werden, solange der Gesamteindruck trocken bleibt. Er bietet daher mehr Spielraum für experimentelle Geschmacksrichtungen.
New Western Dry Gin:
New Western Dry Gin ist eine moderne Weiterentwicklung des klassischen Gins. Hier rückt der Geschmack von Wacholder in den Hintergrund, und andere Botanicals wie Zitrusfrüchte, Kräuter oder exotische Gewürze stehen im Vordergrund. Diese Sorte wird oft als experimenteller und innovativer Gin-Stil angesehen, ideal für Barkeeper, die mit neuen Geschmacksprofilen arbeiten möchten.
Sloe Gin:
Sloe Gin ist eigentlich kein „richtiger“ Gin im klassischen Sinne, sondern eher ein Likör auf Gin-Basis. Er wird durch das Einlegen von Schlehdornbeeren (Sloe Berries) in Gin hergestellt, was ihm seine typische rubinrote Farbe und eine fruchtig-süssliche Note verleiht. Sloe Gin hat einen deutlich geringeren Alkoholgehalt als die meisten anderen Gin-Sorten und wird häufig pur oder als Digestif genossen.