Champagner
Champagner ist nicht immer trocken. Die Dosage, die nach der zweiten Gärung hinzugefügt wird, kann beispielsweise aus Süssweinen, Süssreserve des Champagner-Grundweins oder Zuckerlösung bestehen. In einigen Häusern wird traditionell auch Esprit de Cognac verwendet, um bei sehr süssen Champagnern den Alkoholverlust auszugleichen. Um einen süssen Champagner zu erzeugen, muss jedoch zunächst etwas Flüssigkeit aus der Flasche entfernt werden. Die Geschmacksrichtungen von Champagner reichen daher von sehr trocken bis hin zu sehr süss, abhängig von der Menge und Art der zugesetzten Dosage.
Das kannst nur du sagen! Das Butler-Team testet regelmässig Champagner und jeder hat seinen individuellen Geschmack. Lass dich von unserer Auswahl inspirieren.
Unter Sabrage versteht man das Öffnen einer Schaumweinflasche mittels eines langen Messers oder eines Säbels (französisch: sabre). Unter normalen Umständen sollte man davon allerdings nicht Gebrauch machen.
Traditionell hergestellt ist der Champagner ein Verschnitt der drei Rebsorten Pinot Meunier – eine rote Traube, welche ihm die Fruchtigkeit verleiht, Pinot Noir – auch eine rote Traube, die ihm die Fülle gibt und Chardonnay – eine weiße Traube, welche ihm die Finesse schenkt. In der Regel wird beim Champagner keine Jahreszahl angegeben. Durch den Verschnitt verschiedener Jahrgänge soll der Stil des Herstellers gewahrt bleiben. Ist doch ein Herstellungsjahr angegeben, muss der Champagner mindestens zu 80 Prozent aus dem Lesegut dieses Jahres bestehen und wurde mindestens drei Jahre gelagert. Hergestellt wird der Champagner mit der traditionellen Flaschengärung, auch Methode Champenoise genannt.
Der Benediktinermönch Dom Perignon (1638-1715) führte zahlreiche Experimente durch, um den Herstellungsprozess kontrollierbar und reproduzierbar zu machen. 1729 wurde das Älteste, heute noch bestehende Champagner-Haus von Nicolas Ruinart gegründet.
Ein Champagner muss mindestens 15 Monate reifen, wenn es sich um einen nicht-jahrgangsgebundenen Champagner handelt, und mindestens drei Jahre, wenn es ein Jahrgangs-Champagner ist. Viele qualitätsbewusste Hersteller lassen ihre Champagner jedoch deutlich länger reifen, um das Aroma und die feine Perlage weiter zu verbessern, bevor sie den Champagner auf den Markt bringen. Während dieser Reifezeit sorgt die Autolyse, ein enzymatischer Zersetzungsprozess der abgestorbenen Hefe, für das charakteristische Aroma und die feine Kohlensäurelösung, die das langanhaltende Perlenspiel im Glas ermöglicht.
Champagner wurde im 17. Jahrhundert zufällig entdeckt, als in Nordfrankreich aufgrund der kühlen Temperaturen die Gärung des Weins im Winter unterbrochen und im Frühjahr wieder einsetzte. Wenn der Wein bereits in Flaschen war, konnte die bei der zweiten Gärung entstehende Kohlensäure nicht entweichen, wodurch Schaumwein entstand. Ursprünglich als minderwertig angesehen, wurde dieser Schaumwein schnell an europäischen Königshöfen beliebt. Der Benediktinermönch Dom Perignon experimentierte, um den Herstellungsprozess zu kontrollieren. Schliesslich etablierten sich im 18. Jahrhundert erste Champagnerhäuser, und Innovationen wie das Rüttelpult von Veuve Clicquot verbesserten die Qualität. Trotz Rückschlägen wie der Reblaus-Plage und Kriegen setzte der Champagner seinen Siegeszug fort.
Zwei Methoden werden empfohlen, um Champagner auf die richtige Serviertemperatur zu bringen: Die Flasche für eine halbe Stunde in eine Mischung aus Wasser und Eis legen oder die Flasche vier Stunden vor dem Servieren in den Kühlschrank legen. Die Flasche sollte auf keinen Fall im Gefrierfach gekühlt werden. Es wird auch davon abgeraten, die Gläser im Kühlschrank zu kühlen, um die Schaumbildung nicht zu behindern.
Neben ausreichend Platz für die Nase, bietet ein Glas mit Tulpenform noch weitere Vorteile gegenüber anderen Gläsern. Es ist leicht bauchig mit ausreichend Platz zum Riechen. Daneben kommt das Perlenspiel in einem solchen Glas hervorragend zur Geltung. Zwar kann der Schaum selbst länger in einem Flötenglas genossen werden, doch wer trinkt ein Glas Wein schon länger als zehn Minuten? Denn so lange bleibt der Schaum in einem Tulpenglas erhalten. Der Stil ist länger als bei einem Coupe, sodass der Champagner nicht zu schnell erwärmt wird beim Halten. Daneben sorgt dünnwandiges Glas erst für die richtige Geschmacksentfaltung beim Trinken. Einzig einen Nachteil besitzt jedoch das Tulpenglas: Seine bauchige Form entlarvt schnell einen zweitklassigen Inhalt.
Champagner ist per definitionem Brut bis Extra Brut! Alles andere bestimmen die jeweiligen Champagner Häuser.
Folgende Varianten sind möglich:
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Ultra Brut, Brut Nature oder Brut integral, non
dosé oder zero dosage: keine Dosage, 0 bis 3 g/l Restzucker
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Extra Brut: Dosage mit 0 bis 6 g/l Restzucker
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Brut: Dosage mit 0 bis 15 g/l Restzucker
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Extra Sec, auch: Extra Dry: Dosage mit 12 bis 20
g/l Restzucker
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Sec: Dosage mit 17 bis 35 g/l Restzucker
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Demi Sec: Dosage mit 35 bis 50 g/l Restzucker
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Doux: Dosage mit mehr als 50 g/l Restzucker
(selten bei Champagnern)
Da Champagner in der Regel mit Naturkork verschlossen ist, sollten die Flaschen liegend gelagert werden. Ist er mit einer Kapsel versehen, dann ist es besser, ihn stehend aufzubewahren. Ausserdem muss darauf geachtet werden, dass das teure Getränk im Dunkeln und ruhig gelagert wird. Hierfür eignet sich am besten der Keller. Champagner kann getrost bis zu 10 Jahre dort verbringen. Selbst nach Ablauf dieser Zeit wird er nicht schlecht, sondern nur trocken. Dann eignet er sich noch gut zum Verfeinern von Sossen und Sauerkraut.
Der Alkoholgehalt für Champagner beträgt in der Regel 12 Vol.-%.
Wird Champagner und Sekt zu stark gekühlt, kann sich sein Bukett allerdings nicht richtig entfalten. Rund zwölf Stunden sollte der Sekt im Kühlschrank gekühlt werden.
Eine offene Champagner-Flasche sollte so bald wie möglich getrunken werden. Mit einem speziellen Druckverschluss ist eine halbvolle Flasche gekühlt ca. 24 Stunden ohne grosse Qualitätseinbussen haltbar.
Champagner nennen darf sich nicht nur derjenige, der seine Herstellung an die "méthode champenoise" angleicht. Eines der entscheidendsten und ursprünglichsten Merkmale der Champagnerherstellung kann nicht eins zu eins übersetzt werden: die Weintraube. Sie steht nicht nur am Anfang eines jeden Weins wie Champagners, sie übt ebenso geschmacklich große Einflüsse auf das Endprodukt aus. Champagner ist nicht nur der Name einer bestimmten Art von Schaumweinen, der nach fest vorgeschriebenem Vorgang hergestellt werden muss. Er ist zugleich eine Herkunftsbezeichnung, denn Champagner darf nur in jenem fest begrenzten nordwestlichen Gebiet Frankreichs angebaut und gekeltert werden, das sich Champagne nennt.
Die prickelnden Verführer können trocken oder süss, fruchtig oder opulent, günstig oder hochpreisig sein. Gemeinsam ist Ihnen allen lediglich ein gewisser Gehalt an Kohlendioxid, der sie nach dem Öffnen der Flasche im Glas schäumen und im Mund prickeln lässt. Je nach Herkunft und Herstellungsprozess heisst es in Deutschland und Österreich von Sekt, Italien nennt es Prosecco, in Spanien Cava, und in Frankreich - die königliche Bezeichnung - Champagner.