Warum gibt es so wenige alte Whisky?

Einfache Antwort: Weil so viel Whisky jung getrunken wird. Und ein bisschen ist da natürlich auch etwas dran, denn jahrzehntealte Single Malts müssen natürlich tatsächlich erst einmal diese Zeit überdauern. Auch bei Knappheiten muss eine Reserve dieser sehr alten Whiskys behalten werden, sie müssen gehütet und regelmäßig überprüft werden. Und dann ist da natürlich auch noch der Angel’s Share: Er beträgt in den Anfangsjahren im feucht-gemäßigten Klima Schottlands bis zu 2 % jährlich. Auch wenn dieser Wert bei sehr alten Whiskys (z.B. 20-jährige) abflacht, verdunstet doch ein gehöriger Teil Flüssigkeit aus dem Fass. Je nach Klima handelt es sich dabei um Alkohol oder Wasser.

Ersteres ist bei besonders alten Whiskys durchaus nicht ganz unriskant: So kann es passieren, dass ein Malt mit 40 oder 50 Jahren auch nur noch 40 % Alkoholgehalt hat. Das ist der Mindestwert, den ein Scotch Whisky haben muss, um als Whisky verkauft werden zu dürfen. Sinkt der Wert unter 40 %, ist er nominell kein Whisky mehr und kann nicht mehr als solcher verkauft werden.